Spaß am Schach in Leegebruch

Leegebrucher Schachticker – Novemberausgabe: 17.11.2019

Schön, dass du da bist, Nikolas! 

Sehr gerne.

Zuerst möchte ich bezüglich Frank König mein aufrichtiges Beileid ausrichten! Sein Verlust muss bestimmt schwer für euch gewesen sein.

Danke, das war wirklich ein heftiger Schlag für uns. Er wird uns definitiv fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, welcher wir viel Kraft in dieser schweren Zeit wünschen.

Dennoch konntet ihr gegen die 2. Mannschaft aus Frankfurt/Oder punkten, Glückwunsch!

Einfach war es nicht, zumal uns das mit Frank König noch in den Knochen steckte, wie man so schön sagt. Hinsichtlich der Organisation mussten wir kurzfristig das eine oder andere ändern, sind aber letztendlich doch noch mit einer guten Mannschaft nach Frankfurt/Oder gefahren.

Ich nehme an, einige Partien liefen nicht so, wie sie wahrscheinlich laufen sollten.

Korrekt. Bei meinem ersten Rundgang sah ich bei Lucas, dass er leider schon eine Figur weniger hatte. Und ich setzte dem dann die Krone auf, als ich kurz darauf völlig unnötig auch eine Figur einstellte. 

Der Anblick von Lucas‘ seiner Partie scheint dich sozusagen inspiriert zu haben.

Ja, so kann man es auch ausdrücken [grinst]. Nein, Spaß beiseite; da brauchte ich nicht weiterspielen, weshalb ich sofort aufgegeben habe. Dann dauerte es noch etwas, ehe auch Lucas aufgeben musste. Im Gegensatz zu mir konnte er seinen Gegner aber noch eine Weile beschäftigen. An einer Stelle war sogar ein Remis infolge eines Dauerschachs möglich, jedoch sah das sein Gegenüber.

Ihr lagt also zu Anfang direkt mit 0:2 hinten.

Genau – das waren nicht ganz so ideale Voraussetzungen. [lacht] Für die anderen war es nun umso schwerer, das wieder auszugleichen. Aber ich muss sagen, dass der Kampfgeist da war und alle von nun an um den vollen Punkt spielten. 

Als nächstes endete dann die Partie von Jan-Luca, wo die Punkte geteilt wurden. Warum das? Beim derzeitigen Stand könnte man doch meinen, dass dies unvorteilhaft ist.

Naja, Jan-Luca hätte im nächsten oder übernächsten Zug im Endspiel einen Bauern verloren, da war das mit dem Remis schon in Ordnung – nicht, dass diese sonst auch noch verloren gegangen wäre. Zudem standen Felix und Frank Wessel besser bzw. auf Gewinn. Wir würden also mit der Zeit ausgleichen, so war der Plan.

Sowohl Felix als auch Frank Wessel gewannen im Endeffekt auch ihre Partien. Die beiden vollen Punkte waren bestimmt wichtig für die Mannschaft.

Definitiv. Frank Wessel gewann als erstes. Sein Gegner hat mit den weißen Steinen eine Reihe fragwürdiger Züge gemacht. Mit der Zeit baute er viel Druck auf die gegnerischen Schwächen auf und gewann in der Folge die ersten zwei Bauern. Im Endspiel kam nach einer schönen Taktik dann noch Bauerngewinn Nummer Drei hinzu. Am Ende hatte Frank zwei Damen auf dem Brett und drohte einzügig Matt, was der Gegner nur mit einem Damentausch verhindern konnte. Damit wäre aber seine letzte große Hoffnung dahin gewesen, weshalb er aufgab. Felix machte es im Übrigen ähnlich und begab sich auch auf Bauernjagd. Anfang des Mittelspiels war der erste Bauer seines Gegners weg; etwas später nach einem Abzug der zweite. Sein Gegenüber machte noch ein paar Züge, dann reichte aber auch er die Hand.

Respekt! Wenn ich jetzt richtig gerechnet habe, muss es ja dann 2 ½ – 2 ½ gestanden haben! 

Ja, ab dem Zeitpunkt war auf einmal alles wieder offen. Jetzt kam es auf Angelina, Nadin und Hauke an.

Wie man mir sagte, soll Hauke aber erst nicht so umwerfend gestanden haben?

Es sah erst nicht sonderlich rosig aus, das stimmt. Hauke stand etwas eingeengt, aber im Endspiel öffnete sich dann die Stellung und er schaffte es, seinen Freibauer am Damenflügel sehr zügig in Richtung der gegnerischen Grundreihe zu schieben. Hier hat sein Gegner aus Frankfurt/Oder die Partie aus der Hand gegeben, da er eine Figur für den Freibauer geben musste. Danach war es für ihn einfach nur noch verloren.

Eure Mädels mussten es also am Ende richten.

Nicht ganz. Angelinas Partie fand noch vor Haukes ihr Ende. In einer relativ positionellen Stellung versuchte ihr Gegner, im Zentrum Fortschritte zu machen. Er kam dort allerdings nicht weiter, sodass er daraufhin am Königsflügel sein Glück versuchte, nur jegliche Angriffsbemühungen wurden von Angelina mittels Figurentausch-Angeboten pariert. Mit der Zeit sah er ein, dass er nicht weiter vorankam, weswegen er ins Remis einwilligte. Etwas später gewann dann Hauke seine Partie, sodass es nun überraschenderweise 4 – 3 für uns stand. Ganz ehrlich: Wer hätte das bei dem holprigen Start gedacht?   

Wow! Euch fehlte also lediglich ein halber Punkt, um den Wettkampf für euch zu entscheiden!

So sieht es aus. Verlieren konnten wir schon mal nicht mehr; den einen Mannschaftspunkt hatten wir sicher. Nadins Partie war die letzte des Tages. Ihr Vorteil war, dass sie von nun an für zwei Ergebnisse spielte: Sie musste nicht zwingend gewinnen, ein halber Punkt würde auch reichen. 

Nadin hat bestimmt ein Remis-Angebot abgegeben, als ihr die 4 Punkte zusammen hattet, nehme ich mal stark an.

Richtig, genau das tat sie. Ihr Gegner lehnte verständlicherweise ab und spielte um den vollen Punkt. Er hatte auch zu dem Zeitpunkt die etwas bessere Stellung mit Mehrbauern und schaffte es, diese nach und nach zu verbessern. Am Ende konnte Nadin das Eindringen eines gegnerischen Turms in ihre Stellung nicht verhindern, worauf sie einen zweiten Bauern und schlussendlich auch die Partie abgeben musste. 

Schade, dass es nicht geklappt hat und es am Ende doch ein 4 – 4 wurde.

Ich muss auch ehrlich gestehen, dass Nadins Gegner seine Sache gut gemacht hat. Soweit ich mich erinnern kann, hat er ihr zu einem früheren Zeitpunkt sogar einmal selbst Remis angeboten hat, nur da lagen wir mit 0 – 2 hinten. Wenn ich gewusst hätte, wie die anderen Partien ausgehen würden, hätte ich ihr sofort gesagt, dass sie dieses annehmen soll. Aber wer kann schon in die Zukunft sehen? 

Bist du mit dem Ergebnis unzufrieden? Immerhin habt ihr ja vor, oben mitzuspielen.

Nein, keineswegs. Im Grunde genommen bin ich mit dem Unentschieden sogar ganz froh, wenn man bedenkt, mit welchen Umständen wir zu kämpfen hatten. Es hätte auch anders laufen können; möglicherweise hätten wir dann sogar verloren. Und ein Mannschaftspunkt ist eben ein Mannschaftspunkt – haben oder nicht haben. Wichtig ist für mich, dass wir nicht verloren haben. Vor allem der Kampfgeist meiner Mitstreiter hat mich heute besonders überzeugt. Sie haben für die nicht optimal gelaufenen Partien eingestanden und das Bestmögliche rausgeholt.

Ihr seid nun allerdings auf den 3. Tabellenplatz zurückgefallen. 

Ich möchte sehr gerne anmerken, dass das erst der 3. Spieltag von insgesamt 9 war. Dazu noch hatten wir in Runde 1 spielfrei, sodass wir dort nicht um die Punkte kämpfen konnten. Aus diesem Grund ist klar, dass wir zum Beispiel Eberswalde III mit ihren zwei Siegen nicht einholen können. Wir sollten demnach nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, wenn wir nun einen Platz in der Tabelle verloren haben.

Am 08.12.2019 habt ihr dann mit Oranienburg III eine große Aufgabe vor euch. Meine letzte Frage für heute wäre: Werden wir Volkmar dort das erste Mal spielen sehen?

Dazu kann ich leider noch keine Auskunft geben. [grinst]    

Okay, dann wünsche ich dir schon mal eine schöne Vorweihnachtszeit!

Danke, ebenso!

(N. Nimptsch)

Unerwartet und für uns alle immer noch nicht wirklich fassbar ist unser Mitglied Frank König Anfang November überraschend von uns gegangen. Unsere Gedanken sind bei seinen engsten Angehörigen, denen wir viel Kraft in dieser schweren Zeit schenken.

Frank war ein Schachspieler aus Leidenschaft, der immer viel Kampfgeist zeigte und teamorientiert für die Mannschaft agierte. Noch vor einigen Wochen hat er für Leegebruch um die Punkte gespielt und war erfolgreich. Auch als stellvertretender Mannschaftsleiter stand er immer mit Rat und Tat zur Seite. Darüber hinaus zeigte er stets seine Einsatzbereitschaft und brachte sich ins Vereinsleben mit voller Hingabe ein, was der Verein sehr zu schätzen weiß.  

Wir werden Frank vermissen und in guter Erinnerung behalten. Bei Wettkämpfen werden wir nicht mehr nur für uns, sondern auch für ihn spielen.

N. Nimptsch, der Vorstand und die Mitglieder der Leegebrucher Schachfreunde

Die 1. Mannschaft der Leegebrucher Schachfreunde spielt 2024/2025 in der Regionalliga Nord und eine zusätzliche Mannschaft spielt in der HVL.

Im Schuljahr 2024/2025 findet regelmäßig am Dienstag von 14:30-15:30 Uhr Training in der Grundschule Leegebruch statt.
Flyer: Schach-AG nach den Sommerferien

Flyer: Offener Schachtreff Hennigsdorf


 Die Stärke der Bäume wächst mit den Jahren und das Gute brauchte schon immer seine Zeit.

Freies Training für Jedermann: regelmäßig FREITAG ab 18.00 Uhr:
Wir treffen uns entweder im „Palmenhof“ (Ringstraße 1, Leegebruch) oder beim Italiener „Bellino“ (Eichenhof Haus 6). Bitte ggf. anfragen!

Die Freitage sind wirklich für alle Schachspieler auch ohne Ambitionen, Deutscher Meister werden zu wollen. Willkommen ist ein Jeder, der die Figuren ziehen kann oder es lernen möchte (oder auch auffrischen, vertiefen, wie auch immer) oder einfach nur mal Schachspielern über die Schulter schauen möchte!

Zum Download: Aufnahmeantrag, Beitragsordnung und Satzung.
Weiteres findet sich hier über uns

Es ist wieder soweit! Das traditionelle und bei uns beliebte Falkenseer Open, mittlerweile schon in der 13. Auflage, steht in den Startlöchern. Während Marie und Felix ihr Glück bei der zeitgleich stattfindenden LEM der Erwachsenen versuchen – an dieser Stelle: Euch beiden viel Erfolg! -, nehmen an diesem Wochenende (01.11. bis 03.11.) weitere Leegebrucher, vor allem dabei unser Nachwuchs, am Turnier in Falkensee teil. Dies sind:

Angelina, Nadin, Virginia, Dagmar, Florian, Nikolas und Hauke.

In diesem Jahr werden voraussichtlich über 100 Teilnehmer an den Start gehen – das ist ein Rekord und zeigt gleichzeitig, wie beliebt das Turnier in der näheren Umgebung ist. Natürlich sind auch wieder Spieler aus fernen Regionen dabei. Neu ist auch, dass in diesem Jahr in zwei Leistungsgruppen gespielt wird, wie von Mario Oberling schon länger angedacht. Damit sollen die Sieger eindeutiger ermittelt werden können, da es in den letzten Jahren auch schon mal zwei erste Plätze gab.

Wie immer wird es nachträglich auch einen kurzen Bericht zum Turnier geben.





Nachtrag zum Turnier

Wie schnell die Zeit vergeht! Die 3 Turniertage vergehen wie im Flug. Es war wie immer ein schönes Turnier. Insgesamt waren 97 Teilnehmer dabei. Für nächstes Jahr ist geplant, noch das Nebengebäude mit zu buchen, um so die maximale Teilnehmerkapazität auf 150 zu erhöhen – wir freuen uns schon jetzt darauf!

Nun aber zu den Ergebnissen: In der Turmgruppe (0-1500 DWZ)erspielte Florian bei seinem ersten DWZ-Turnier starke 3 Punkte und belegte den 11. Platz. Virginia nahm 50% der Punkte mit und holte 2 1/2 Punkte. In der Endabrechnung bedeutete das Platz 19. Dagmar zeigte gute Partien, wurde aber leider mit nichts Zählbares belohnt 🙁 Nächstes Jahr sieht das bestimmt anders aus.

Angelina, Nadin, Nikolas und Hauke hatten in der Königsgruppe (1500-2200 DWZ) im wahrsten Sinne des Wortes zu kämpfen. Mit unglücklichen 1 1/2 Punkten konnte Nikolas nicht den großen Wurf landen. Vom Pech verfolgt, stellte er am Sonntag beide Partien in gewonnener Stellung einzügig ein. Die gleiche Punktzahl erreichte Angelina, welche sich letztendlich 4 Plätze vor Nikolas einfand. Bei beiden war definitiv mehr drin.

Nadin und Hauke bekommen nun einen Extraabsatz! Nadin wurde mit 2 1/2 Punkten nämlich die beste Spielerin in der Königsgruppe und durfte sich über einen Preis freuen! Hauke holte sich als bester Nachwuchsspieler den Jugendpreis. Dazu noch belegte er mit 3 1/2 erspielten Punkten zum Schluss einen herausragenden 13. Platz! Zusammengefasst können wir uns freuen, denn zwei Kategoriepreise gingen nach Leegebruch! Noch einmal herzlichen Glückwunsch! Zwei Gewinnerfotos gibt es hier: Kategoriesieger

Die einzelnen Ergebnisse können unter folgendem Link eingesehen werden: Ergebnisse XIII. Falkenseer Open

Die Rangliste gibt es hier zu sehen: Rangliste XIII. Falkenseer Open

Noch etwas Interessantes zum Schluss: Wie mir Mario mitteilte, wird es bald wieder einen Nauener Blitzschach-Marathon geben. Dieser wird sich in etwa von abends um 20 Uhr bis morgens 8 Uhr des darauffolgenden Tages erstrecken – also etwas für die ganz Harten! Wer meine Berichte aufmerksam verfolgt, der erinnert sich jetzt bestimmt an meinen Ausspruch „Nur die Harten kommen in den Garten“, welcher am Ende meines Berichtes vom Spandauer Weihnachtsopen Erwähnung fand. Zum Blitz-Marathon scheint dieser Satz definitiv zu passen. Vielleicht habe ich beim einen oder anderen nun das Interesse geweckt. Einen genauen Termin bzw. eine Ausschreibung gibt es zwar noch nicht , aber eines kann ich jetzt schon garantieren: Es wird bestimmt ein einmaliges Erlebnis! In diesem Sinne: Ich wünsche allen eine schöne Woche!

Nikolas Nimptsch

Leegebrucher Schachticker – Oktoberausgabe: 20.10.2019

Die neue Spielsaison in der Regionalliga Ost hat begonnen; ein spannendes Wettkampfjahr liegt vor uns. Bei mir ist Nikolas Nimptsch, der Mannschaftsleiter der 1. Mannschaft der Leegebrucher Schachfreunde. Nikolas, schön, dass du Zeit gefunden hast.

Die Freude ist ganz meinerseits.

Ich freue mich sehr, dass du uns nach jedem Spieltag etwas über die Geschehnisse informieren wirst und für unsere Fragen zur Verfügung stehst. Erst einmal: Gratulation zum Auftaktsieg gegen Eisenhüttenstadt!

Vielen Dank!

Mit 6 – 2 ist das Ergebnis nun nicht gerade knapp ausgefallen. War der Sieg denn zu irgendeinem Zeitpunkt gefährdet gewesen?

Keineswegs. Felix gewann als erstes; Hauke als zweites. Danach folgten Frank Wessels Punkteteilung und Hennings Sieg, sodass wir 3 ½ – ½ vorne lagen. Nadin remisierte und ich gewann in der Folge. Damit hatten wir den Mannschaftssieg sicher, wo Jan-Luca und Frank König dann auch noch mal halbe Zähler beisteuerten. Unter Umständen hätte der Sieg sogar noch höher sein können. Frank Wessel und Frank König hatten beide vorteilhaftere Stellungen auf dem Brett. Frank Wessel lief mit einem weit vorangerückten Bauern am Ende leider in ein Dauerschach und Frank König verpasste im Endspiel den Gewinnzug, sodass bei ihnen letztendlich halbe Punkte bei raussprangen. Rein theoretisch war auch ein 7 – 1 möglich.

Ärgern dich die zwei vergebenen, vollen Punkte?

Nein, da es alles in einem eine überzeugende Vorstellung war und wir unserer Favoritenrolle mehr als gerecht wurden. Es ging nicht eine einzige Partie verloren. Ich denke, das unterstreicht, dass wir eine souveräne Mannschaftsleistung gezeigt haben.

Vier Siege konnten alleine an den ersten vier Brettern eingefahren werden; das kommt auch nicht allzu oft vor.

Das ist vollkommen richtig. Ich kann mich nicht erinnern, wann das mal der Fall war.

Du hast ja eben schon erwähnt, dass Felix als erstes gewann. War das viel Arbeit für ihn?

Ich denke nicht, nein. Dadurch, dass ich ja direkt neben ihm saß, konnte ich den Verlauf seiner Partie gut verfolgen. Mit der Zeit spielte sein Gegner nicht die besten Züge, sodass Felix die Initiative bekam, Druck aufbaute und letztendlich entscheidend Material gewann.

Hauke soll ja auch Material gewonnen haben, wie ich gehört habe.

Oh ja, da konnte ich ja auch zuschauen. Ich habe nicht wirklich verstanden, was sein Gegner da anstellte. In der Eröffnung war schon der erste Bauer weg. Einen zweiten Bauernverlust wollte er vermeiden, verlor aber dafür dann die erste Figur. Danach gewann Hauke den zweiten Bauer. Als ich später nochmal rüber schaute, hatte Hauke gleich zwei Leichtfiguren mehr. Sein Gegner hat zum Schluss selber angefangen zu lachen – höchstwahrscheinlich konnte er selber nicht wirklich glauben, was er da angestellt hat.

Solche Geschenke hättest du auch gerne, oder?

Definitiv. Meine Partien dauern ja gewohnheitsgemäß immer etwas länger. In meiner gesamten schachlichen Laufbahn hatte ich bisher eine einzige Partie, wo ich recht schnell gewonnen habe. Da freut man sich zur Abwechslung auch mal über sowas. Ich glaube, jeder wäre über solche Geschenke froh, nicht nur ich.

Wo wir doch gerade schon bei dir sind, können wir uns ja kurz deiner Partie zuwenden. Diese war zum Ende hin etwas actionreich. Kannst du uns kurz näher etwas dazu sagen?

Nun, ich dachte an einer Stelle, dass ich wohlmöglich einen Turm verlieren würde, sollte mein Angriff auf den gegnerischen König nicht in einem Matt enden. Da hatte ich mich allerdings getäuscht; zudem kam die Variante gar nicht aufs Brett, weil mein Gegenüber merkte, dass er etwas für seine Verteidigung tun musste. Am Ende waren aber Dame, Läufer und Springer zu viel für den alleinstehenden König meines Gegners.

Bei Henning ging es dagegen etwas ruhiger zu?

Ja, allerdings machte er ständig Druck. Sein Gegner hat es nur immer wieder geschafft, eine Lösung zu finden. Auf Dauer hat sich aber Hennings wertzahlmäßige Überlegenheit bemerkbar gemacht und er ging mit zwei Mehrbauern, glaube ich zumindest, in ein gewonnenes Endspiel. So genau weiß ich das schon nicht mehr…man merkt, ich werde langsam alt und vergesslich.

Nadin stand ja eigentlich auch nicht schlecht. Hätte sie nicht auch gewinnen können?

Das ist eine gute Frage. Wo ich mir ihre Stellung angesehen habe, fand ich auch, dass sie aufgrund des Raumvorteils und der aktiveren Figuren etwas besser stehen sollte. Ihr Gegner stand aber relativ kompakt und sicher. Jeder weiß, dass es da schwierig ist, irgendwo Punkte zu finden, wo man in die gegnerische Stellung eindringen kann. Vielleicht hätte sie bei gutem Spiel gewinnen können, aber ein sicherer halber Punkt ist auch immer hilfreich.

Jan-Luca hatte ja einen Bauern weniger auf dem Brett. Da ist man doch bestimmt froh, dass ein halber Zähler bei raussprang? 

Sagen wir mal so: Ein Bauer ist jetzt noch nicht die Welt. Wenn man es zum Beispiel schafft, in ein einfaches Turmendspiel zu kommen, kann sich die Partei mit dem Mehrbauern nicht allzu große Hoffnung auf einen vollen Punkt machen, da dieser Endspiel-Typ sehr Remis-lastig ist. Außerdem waren noch viele Figuren auf dem Brett; da hätte noch einiges passieren können, zumal Jan-Luca zum Zeitpunkt der Remisvereinbarung gar nicht mal schlecht stand. 

Mit dem Sieg gegen Eisenhüttenstadt hat sich Leegebruch trotz spielfrei in der 1. Runde direkt auf dem 2. Platz eingefunden. Wie findest du das?

In unserer Liga ist echt einiges los. In der 1. Runde haben überraschender Weise alle Favoriten gepatzt. Und alle die, die in der 1. Runde gewannen, haben nun auch eine Niederlage einstecken müssen; es ist also ein Hin und Her. Jeder weiß natürlich: Abgerechnet wird immer zum Schluss. Die momentane Tabelle (siehe unten) richtet sich zudem neben den erspielten Mannschaftspunkten nach der Anzahl der Siege bzw. Niederlagen und nicht nach den Brettpunkten bzw. der Berliner Wertung. Dementsprechend ist die Tabelle meiner Meinung nach nicht so ganz korrekt. Erst mit dem letzten Spieltag wird dies wieder seine Richtigkeit haben. 

Zwischenstand nach der 2. Runde:

PlatzMannschaftSRVMan.Pkt.Brt.PktBerl.Wrt.
1  ESV 1949 Eberswalde III20041256.5
2  Leegebrucher Schachfreunde I1002631
3  Schachclub Oranienburg III10129.536
4  SV Preußen Frankfurt II10128.538.5
5  Barnimer Schachfreunde I1012841.5
6  BSG Stahl Eisenhüttenstadt I10127.526
7  Schachclub Schwedt1012733.5
8  Schachclub Oberkrämer00100.52
9  SV Motor Eberswalde0020523

Wen siehst du denn als euren stärksten Konkurrenten an?

Oh je, das ist schwer zu sagen. Vor Beginn der Saison habe ich vor allem Oberkrämer, Oranienburg III und Motor Eberswalde als unsere stärksten Konkurrenten angesehen. Der erste Spieltag hat mich dann eines Besseren belehrt, da alle drei Mannschaften ihr Auftaktspiel verloren haben. Mittlerweile habe ich aber vor allen Mannschaften Respekt und finde, dass jede Mannschaft ein ernster Gegner für uns ist.

Wo soll denn die Reise hingehen? Gibt es so etwas wie ein Saisonziel?

Also, wir haben definitiv vor, oben mitzuspielen. Ich glaube auch, dass wir eine Menge Potenzial haben.

Eine letzte Frage hätte ich noch: Wird Leegebruch aufsteigen?

Es wäre schön, wenn ich hellsehen könnte. [grinst] Die Frage kann ich leider noch nicht beantworten; demnach würde ich vorschlagen: Warten wir ab, was die nächsten Spieltage bringen. Danach können wir gerne nochmal auf diese Frage zurückkommen.

Okay Nikolas, dann wünsche ich dir noch eine schöne Woche! Wir sehen uns dann nach eurem Spiel gegen Frankfurt/Oder II am 17. November wieder. 

Danke, dass wünsche ich auch!  

(Nikolas Nimptsch)

Die Deutschen Jugendeinzelmeisterschaften stellen einen schachlichen Höhepunkt eines jeden Jahres dar. Mit 600 bis 700 Teilnehmern und mehreren hundert Begleitern aus den verschiedensten Ecken Deutschlands ist dieses Turnier eines der größten Veranstaltungen unserer Schachwelt und deswegen auch ein ganz besonderes Erlebnis. Titelträger und bekannte Persönlichkeiten soweit das Auge reicht, die Live-Übertragung der an den vordersten Brettern gespielten Partien im Internet sowie eine gleichzeitig stattfindende und vor allem umfangreiche Echtzeitanalyse dieser sind nur ein paar Begebenheiten, die dieses Event ausmachen. 

Liebe Spieler der 1. Mannschaft,

mit dem letzten Spieltag am Sonntag, den 07.04.19 ist nun die Saison 2018/2019 in der Regionalliga Nord zu Ende gegangen – Zeit für mich, nochmal ein paar abschließende Worte zu formulieren. 

Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Aus meiner (und vielleicht auch eurer) Perspektive ist diese Spielsaison gerannt. Mir kommt es so vor, als wäre der 1. Spieltag gegen Zehdenick erst gestern gewesen. Sicherlich ist die Reduzierung der Spieltage ein weiterer Grund für mein Empfinden; schließlich fand unser finaler Spieltag der letzten Saison erst Anfang Juni statt. Ich möchte dem Ende jetzt aber keineswegs hinterhertrauern; vielmehr sollte unser gutes Abschneiden zum Ausdruck gebracht werden.    

Wie im letzten Spieljahr belegten wir schlussendlich einen guten 4. Platz. Hier muss ich besonders betonen, dass diese Leistung keine Selbstverständlichkeit ist. In den letzten Jahren ist in unserer Staffel ein rasantes Anwachsen der gegnerischen Mannschaftsstärke zu verzeichnen. So ist es für uns jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung, den einen oder anderen Gegner zu schlagen. In dieser Saison ist die Punkteausbeute überdurchschnittlich gut ausgefallen. Ich kann somit festhalten, dass jeder von uns eine gute Saison gespielt hat! 

Insgesamt konnten wir beachtliche 6 von 9 Spieltage zu unseren Gunsten entscheiden. Lediglich bei den übrigen drei Begegnungen mussten wir uns geschlagen geben, obwohl auch dort mehr drin war, nur das Glück hat uns da an der einen oder anderen Stelle verlassen. Dennoch: Alles in einem ist das eine souveräne Leistung. Wir waren die ganze Zeit über auf den Plätzen 2 bis 4 und haben uns nicht ein einziges Mal hinter Platz 5 eingefunden. Und das Beste: Wer hätte zu Beginn gedacht, dass wir durchgängig ganz oben in der Tabelle mitspielen würden? Zugegeben, auch für mich war das eine Überraschung. Ebenso hielten wir Traditionen aufrecht, wie z.B. den alljährlichen Sieg gegen Nauen. 

Es ist nun mittlerweile schon so, dass wir von unseren Gegnern immer mehr Beachtung erhalten. An dieser Stelle möchte ich sehr gerne das eine oder andere dazu wiedergeben:

            „Gegen die Nachbarn aus Leegebruch tun sich die Oranienburger traditionell schwer.“  

            „Allerdings sollten die richtigen Brocken der Liga mit Leegebruch, Havelland und  Oberkrämer erst noch kommen.“ 

            (Quelle: Homepage SC Wittstock, https://scwittstock.de/schwierige-zeiten-in-wittstock-teil-1)

            „Die Leegebrucher […] hatten schon in dieser Saison gezeigt, dass man sie auf keinen Fall unterschätzen durfte.“ 

            (Quelle: Homepage SC Rathenow, http://www.schachclub-rathenow.de)

Das zu lesen, erfreut einen natürlich sehr. Diese Zitate zeigen, was für einen bleibenden Eindruck wir hinterlassen haben. Für die zukünftigen Saisons sollte uns das definitiv bestärken und Mut machen, wieder an diese Erfolge anzuknüpfen.

So viel erstmal zu unserer gemeinsamen spielerischen Leistung. Ich möchte euch allen nun meinen aufrichtigen Dank für diese tolle Saison aussprechen, die wir zusammen erleben durften! Es war für mich ein schönes Wettkampfjahr, bei dem ich nicht allzu viel zu tun hatte. Das ist euch zu verdanken, da ihr mir meine Arbeit, was die Organisation der Spieltage betrifft, durch eure schnellen Rückmeldungen sehr erleichtert habt. Von nahezu allen Stammspielern und den zuerst genannten Ersatzspielern habe ich innerhalb von lediglich zwei bis drei Tagen eine Antwort erhalten, ohne das ich nachhaken musste. Das bitte unbedingt beibehalten! 

Ebenso begrüße ich es sehr, dass die Idee, die wir bei Konzeption der Mannschaftsaufstellung hatten, in der Praxis funktioniert hat. Ziel war es, wieder etwas mehr Stabilität reinzubekommen, sodass wir nicht mehr so weit aufrücken müssen. Dieses konnte durch eure tatkräftige Unterstützung umgesetzt werden! Fast immer konnte mit den ersten zehn gemeldeten Spielern eine starke Mannschaft an den Start gehen; lediglich wenige Male musste weiter aufgestockt werden. Meist hatte ich auch einen bis vier Ersatzspieler zur Verfügung. Diese kamen zwar leider nicht zum Einsatz, haben aber dennoch eine wichtige Funktion erfüllt. Vielen Dank auch dafür! 

Ich weiß, mittlerweile sind schon einige Zeilen zusammengekommen, aber der für mich wichtigste Teil der Danksagung fehlt noch und soll nun Erwähnung finden. Ich möchte allen den danken, die jetzt auch nicht zwangsläufig am Brett gesessen haben und um die Punkte kämpften. Dazu gehören alle Helfer, die uns in dieser Saison durch verschiedene Tätigkeiten unterstützt haben. Ein ganz besonderer Dank geht an alle Fahrer, die manchmal die einen oder anderen Umwege in Kauf nehmen mussten. Zu ihnen zählen Christopher, Felix, Volkmar und Uwe. Ein weiteres, großes Dankeschön richtet sich an die Elternhäuser Jacoby und Raasch, die unsere Nachwuchsspieler immer nach Leegebruch brachten und nach dem Wettkampf wieder abholten! Ebenso danken möchte ich Dieter, der sich für die Heimspiele immer um das Material gekümmert hat und an diesen auch anwesend war! Zu guter Letzt bedanke ich mich bei meinem stellvertretenden Mannschaftsleiter Frank König, der mir immer unterstützend beiseite stand! Ihr merkt, ohne eure Hilfe hätte ich nicht viel erreicht; aus diesem Grund noch einmal nachträglich VIELEN, VIELEN DANK!!!

Ich bin mir sicher, dass jeder von uns an Erfahrung dazugewonnen hat. Diese nehmen wir mit für die zukünftigen Partien. Mit diesen Worten wollen wir nun entspannt in die wohlverdiente Sommerpause gehen. Ich wünsche allen eine schöne und vor allem erholsame Zeit; bis demnächst!

Viele Grüße und schöne Ostertage,

Nikolas Nimptsch
ML der 1. Mannschaft

Spaß am Schach in Leegebruch